Château Phélan-Ségur 2012

Phélan-Ségur ist nicht nur in Bezug auf das Preis-Genuss- Verhältnis etwas vom Allerbesten, was in Bordeaux produziert wird, sondern auch absolut gesehen. Die in Stein gemeisselte Bordeaux-Klassifikation von 1855 hat Vor- und Nachteile. Ein Nachteil ist sicher, dass so eine Klassifikation gar nie ganz stimmen kann. Die Weingüter wurden damals überwiegend auf Grund ihres Verkaufspreises klassiert. Besondere wirtschaftliche Umstände sowie das Terroirpotenzial wurden kaum in die Waagschale geworfen. Zudem konnte natürlich die künftige Entwicklung nicht vorausgesehen werden. Veränderungen, die es in 150 Jahren naturgemäss gibt, wurden nie berücksichtigt.

Der Duft ist so herrlich pfeffrig, würzig, die schwarze Frucht intensiv aber nicht aufdringlich, feinstes Brombeer und Cassis, alles wirkt sehr edel und fein. Am Gaumen explodiert er förmlich, ein sinnliches Fruchtbündel, betörende schwarze Frucht auch hier, so wunderbar mit süssem Extrakt unterlegt und mit edler Rasse verfeinert. Da ist gewaltig Saft im Spiel und verleiht dem Wein in Verbindung mit cremigem Schmelz diesen genialen Fluss. Die Tannine sind geradezu spektakulär fein, der anfänglich explosive Auftritt mündet immer mehr in pure Finesse, was für ein köstlicher, sagenhaft delikater Phélan, klingt unendlich lange nach und geht direkt ins Herz.

Fleischgerichten, Grilladen, Lamm und Wild.